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JAN CORNELIUS
Saurier der plattdeutschen Szene

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Jan Cornelius wurde im September 2022 mit dem Wilhemine-Siefkes-Preis der Stadt Leer ausgezeichnet und dass dies mehr als folgerichtig ist, wird ein bisschen in diesem Interview deutlich.

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Wenn er sich selbst als „Saurier der plattdeutschen Szene“ bezeichnet, wird erkennbar, wie wesentlich sein musikalisches Schaffen seit 1976 für ihn ist. Zuerst musizierte er mit seinem Bruder Jürn zusammen. Die beiden nahmen 1978 die erste Schallplatte auf, welcher noch drei weitere folgten. Nach einem Auslands-Aufenthalt machte Jan als Solist weiter, seit 1988 hat er den Gitarristen und Arrangeur Klaus Hagemann an seiner Seite und 2007 kam die Cellistin Christa Ehrig dazu. So setzt sich nun das heutige "Dreeklang-Ensemble" zusammen. In diesem Herbst (2022) erscheint das 20. Album mit 13 neuen LIedern und zwei älteren Titeln aus der Feder von Jan Cornelius.

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Jan Cornelius schreibt seit seinem 14. Lebensjahr eigene Musik. Er begann zunächst unter dem Einfluss der Beatles, Rolling Stones oder Simon & Garfunkel mit Songtexten in englischer Sprache, „weil man sich so schön dahinter verstecken konnte“. Außerdem brachte er sich autodidaktisch das Gitarrespielen bei.

 

In Hochdeutsch zu texten wurde probiert, aber das gefiel ihm überhaupt nicht. Erst im Studium begann die Auseinandersetzung mit der plattdeutschen Sprache. Warum? „Plattdeutsch löppt un geiht mi dör d’ Hart.“, sagt er.

 

Da seine Mutter kein Platt konnte, war die Sprache im heimischen Haushalt Hochdeutsch. Doch nach dem Umzug ins Rheiderland drohten die Nachbarskinder ihm Schläge an, wenn er nicht ihre Sprache sprechen würde. Das war eine große Motivation, Plattdeutsch sprechen zu lernen. Aber es war auch der Beginn einer großen Liebe zu dieser Sprache. 

 

Die plattdeutsche Gemeinschaft erzeugt ein ein starkes Zugehörigkeitsgefühl, doch Jan weist darauf hin, dass sich dahinter auch eine Gefahr verbergen kann. Wenn Menschen zum Beispiel Konzerte besuchen, weil da „keine Ausländer hinkommen“, dann müssen wir sehr vorsichtig sein! Feindseligkeit und Ausgrenzung haben in der Welt eines Jan Cornelius keinen Platz. Gut so! Genau das macht mich noch mehr stolz darauf, dass ich diese wahrhaftige plattdeutsche Legende nun persönlich kenne und dieses Interview führen konnte.

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Jan erwähnt übrigens einen für ihn wichtigen Auftritt bei der ostfriesischen „Proms Night“ in Emden. Vööl Pläseer bi ’t Ankieken:

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